Warum ich Quilten liebe!

Quilten ist einfach wunderbar. 

Aber warum eigentlich? Und warum machst Du so viele Quilts? 

Das ist eine Frage, die mir schon öfter gestellt wurde und die ich ganz einfach beantworten kann. 

Es gibt so viele Facetten dieses schönen Hobbys und es gibt auch nach vielen Jahren immer noch neue Bereiche zu entdecken.

Quilten ist wunderbar und dafür gibt es viele Gründe.

1. Quilten macht Spaß!

Es macht mir Spaß etwas mit meinen eigenen Händen zu machen und anschließend etwas in der Hand zu haben. 

Ein Mood-Board in Beige
Einige Ideen zu Quilts



Denn ganz ehrlich: wenn ich im Büro sitze und dort etwas erarbeite, dann ist es nichts Greifbares für mich. Es macht mir auch Spaß, nicht dass Ihr mich falsch versteht, aber beim Quilten habe ich tatsächlich ein greifbares Ergebnis in der Hand. 


2. Quilten ist vielseitig!

Ein Quilt besteht aus drei Teilen: einem Top, dem Vlies und der Rückseite. Und aus mindestens so vielen Techniken werden die Quilts erstellt. Wenn man noch überlegt, wie viele Techniken es gibt, um das Quilt-Top zusammenzusetzen...


Ein Mood-Board in Rot
Noch mehr Ideen für Quilts



-Die Stoffe und das Muster werden ausgesucht
-Das Top wird zusammengestückelt
-Die drei Lagen werden zusammengeheftet
-Das Quilting verbindet die drei Lagen mit einem Quiltstich und bringt oft einen 3-D-Effekt auf den Quilt.


3. Quilten ist ein Handwerk

Das ist ein Aspekt, der nicht vergessen werden sollte. Nähen mit oder ohne Maschine ist ein Handwerk. Etwas entsteht mit handwerklichen Techniken. Ich bin keine gelernte Schneiderin, d.h. viele grundlegende Techniken muss ich mir erarbeiten oder finde sie irgendwie. Es gibt immer etwas zu lernen. Und wenn es Computertechniken zum Entwerfen von Quils sind.


Ein Quilt-Entwurf
Ein Entwurf mit einer Quilt-Software




Quilter haben ganz viele Hilfsmittel und es kommen immer wieder neue auf den Quiltmarkt. Lineale und Rollschneider, Fingerhüte, Nadeln usw sind grundlegende Dinge. Dann kommen noch die  vielen wunderschönen Stoffe dazu und nicht zu vergessen die Computerprogramme und Apps. Auf Instagram bin ich seit 2014 - lange bevor meine Kinder sich dort angemeldet haben.


4. Quilten ist ein großes Geschäft -Sammeln auch

Auch dieser Aspekt sollte nie aus dem Blick verloren werden. Besonders die Amerikaner wollen damit Geld verdienen. Sie verkaufen zig Gadgets, Muster und Stoffe. Angepriesen werden die Dinge über die Sozialen Medien, d.h. permanent werden einem tolle Sachen vor die Nase gehalten, die man unbedingt haben muss. Das ist total gefährlich. 



Quilt-Tops aus dem Jahr 2024
Meine Quilt-Tops aus dem Jahr 2024





Wenn ich meinen Stoffvorrat anschaue und auch meine Schublade mit Linealen, dann denke ich manchmal, dass die Frauen früher alles mit der Schere und mit Schablonen geschnitten haben und diesen Firlefranz  nicht brauchten, um ihre Quilts zu machen. Sie hatten zwar von Haus aus ganz andere handwerkliche Fähigkeiten, aber trotzdem würden sie staunend vor dem ganzen Zeug stehen.

Tatsächlich: Ich bin eine Jäger und Sammlerin! Da ist es doch okay, auf das große Business hereinzufallen ;) und Sammeln macht auch Spaß.

5. Quilten hat soziale Aspekte

Und dann gibt es im Internet (z.B. auf Instagram) ganz viele Aktionen, bei denen ich gerne mitmache, weil sie mir Spaß machen. Das sind dann die Quilts, von denen meine Kinder sagen „Was haste denn da gemacht?“ Aber das sind die, die ich gerne mache und über diese Aktionen lerne ich andere Quilterinnen kennen. Es ist u.a. so etwas wie Social Networking.


Ein Quilt-Wochenende in einem Ferienhaus
Beim Quilt-Wochenende der
Modern Cologne Quilter

Über den Tula Pink City Sampler Quilt Along im Jahr 2015 habe ich die anderen Modern Cologne Quilterinnen kennengelernt und über denselben Quilt Along hat sich die To Be A Bee zusammengefunden. 

Heute gibt es regelmäßige Quilt-Treffen und Quilt-Wochenenden mit meinen Quilt-Freundinnen. Da nähen wir ein ganzes Wochenende zusammen. Herrlich!

 

6. Quilten als Flucht aus dem Alltag

Manchmal nähe ich Quilts, um meine Gedanken von nicht so schönen Dingen abzulenken. Beim Nähen von komplizierten Blöcken muss ich mich so konzentrieren, dass ich alles andere ausblenden muss. Sonst gibt es nur Murks unter der Nähmaschine. Es ist also manchmal auch ein großes Ablenkungsmanöver und dann ist das Ergebnis nicht so wichtig.

Während der Lock-Down-Zeit in der Corona Zeit ab November 2020 habe ich mit den anderen Modern Cologne Quilters den Together Quilt gemacht. Jeden Tag einen Block (teilweise waren es sehr komplizierte Blöcke). Wir hatten keine Zeit um uns wegen des Lock-Downs zu bedauern.


Mein Together Quilt aus der Corona Zeit

Während einer längeren Krankheitsphase habe ich relativ viel genäht. Ich hatte extra für das Krankenhaus Hexagons vorbereitet und mitgenommen. Der eine Pfleger meinte dann zu mir: Stimmt, das hatten Sie beim letzten Mal auch gemacht, oder? Ja, das war so und zwischendrin habe ich gelesen und Besuch bekommen. Ich hatte tatsächlich auch im Krankenhaus keine Zeit zum Fernsehschauen. 


7. Quilts in meinem Alltag

  • Quilts sollen mich wärmen. Ich benutze sie meist als Decke. Da bin ich ganz praktisch veranlagt.
  • Meine Quilts sollen farblich und stylistisch in meine Wohnung passen.
  • Sie sollen evtl. ein Farbkleks im Raum sein, indem sie
    -sich harmonisch einfügen oder evtl.
    -herausstechen und ein echter Farbkleks sind
  • Ich nutze sie als ein textiles Element im Raum. Inzwischen habe ich ziemlich viele davon in meinen Räumen - wie gut, dass es meine Räume sind.
    Stoffe habe ich immer unter dem Gesichtspunkt „passen sie in meine Wohnung“ ausgesucht. Jahreszeiten spielen bei der Auswahl auch eine Rolle.

8. Ich bin eine Quilterin! 

Nie hätte ich gedacht, dass ich das von mir sagen würde. Tatsächlich ist das Quilten wie eine besondere Lebenseinstellung.

Ganz zu Anfang meiner Quilt-Laufbahn fand ich Quilts so lala. Ich hatte einen Baby-Quilt genäht. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Danach wollte ich gerne einen Quilt für mich machen. ABER: ich fand die Stoffe nicht passend und die Muster auch komisch. 

Irgendwann habe ich die ersten sog. Modernen Quilts entdeckt. Und damit war es vorbei mit dem Warten. Ich habe die ersten modernen Blogs gelesen und die Muster entdeckt, die dort gezeigt wurden. Es gab so viele Möglichkeiten und so viele tolle Quilts. Und plötzlich konnte ich mir vorstellen, dass so ein Quilt in mein Wohnzimmer passt.



Ein Ocean Wave Quilt in Beige
Ein neuer Sommer-Quilt


Inzwischen geht es in meiner Quilt-Welt um viel mehr als nur um schicke Quilts, es geht um soziales Miteinander, um Ablenkung und ums Nähen. Es geht mir nicht um Auftragsarbeiten – das mache ich nämlich nicht. Es geht mir um den Prozess und um den Austausch. Deshalb mache ich auch gerne bei Quilt Alongs mit. Dort näht man nach einem vorgegebenen Muster und beobachtet, was die anderen daraus machen. 

Meist mache ich moderne Quilts. Allerdings entdecke ich auch gerade traditionelle Quiltmuster und deren Geschichte. Auch das ist spannend. Ich lerne viel über die Geschichte und über Kunst. Auch Kunstströmungen sind ein Thema in der Quiltwelt. 

 

Und jetzt mache ich einfach weiter an meinen Quilt-Projekten. Denn Dranbleiben ist wichtig! Auch wenn mir hier noch einiges einfallen würde ;)

Bis bald

Martina




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